Baustellentermin in der Kita im Pappelweg
Die Bauarbeiten an der Kita im Pappelweg stehen kurz vor dem Abschluss: Vor dem Eröffnungstermin am 16. Juli führten Gewobau und Stadt Bad Kreuznach der Presse über die Baustelle.
Von links: Die Architekten Jens Zimmermann und Tino Steinmetz (Gewobau), OB Dr. Heike Kaster-Meurer, Landschaftsplaner Stephan Schares, Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger, Farbdesigner Peter Zoernack, Kindergartenleitung Mirian Welten, Stellvertreterin Elisabeth Chwalinski. Foto: Gewobau.
Auf der Baustelle im Pappelweg herrscht reger Betrieb: Umzugskisten werden vorgefahren, Möbelpacker schleppen Stühle und Bänke in das neue Gebäude; Farbgestalter legen letzte Hand an die Fassade und auf der Außenfläche rund um das zweiflügelige Gebäude bahnen sich Wege aus Pflaster und Klinkerstein ihre Pfade. Mitte Juli beginnt der Betrieb der Kindertagesstätte im Pappelweg. Die Gewobau, die das Gebäude als Zwillingsgebäude der Kita Hermann Rohloff in der Dürerstraße errichtete, vermietet die Räume an die Stadt Bad Kreuznach.
Dank an die Planer und Handwerker
110 Kinder vorrangig aus dem Stadtteil Südwest werden einen neuen Kindergartenplatz finden, verteilt auf insgesamt 7 Gruppenräume für Krippenkinder und ältere Kitakinder „Diese Kita ist für uns ein ganz besonderes Projekt“, sagt Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. „Mit diesem Termin möchten wir vor allem unseren Planern und Gestaltern danken, die gute Arbeit geleistet und die Bauarbeiten so geräuschlos wie möglich koordiniert haben.“ Am Baustellentermin nahmen neben Mitarbeiterin der technischen Abteilung der Gewobau auch die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heike Kaster-Meurer sowie Vertreter der heimischen Presse teil, die mit Peter Zoernack, Karl-Heinz Seeger und Stephan Schares das Gebäude und seine Außenanlagen besichtigten.
PVC-Holzboden statt Linoleum
Dabei fiel auf, dass der „Zwilling“ der Kita in der Dürerstraße im Pappelweg einige Besonderheiten aufweist. Ins Auge fällt der kunstvoll gelegte PVC-Boden in Holzoptik, der die kleinen Tritte besser aushalten soll als der empfindliche Linoleum-Boden in der Dürerstraße und noch dazu einen besseren Schallschutz aufweist. „Der Linoleum-Boden in der Dürer-Straße ist leider nur sehr schwer zu reinigen“, hat Seeger festgestellt. Einige Spuren lassen sich dort zum Teil gar nicht mehr entfernen. Die täuschend echt anmutende Holzmaserung des Bodens im Pappelweg könnte Gebrauchsspuren hingegen ein wenig mehr „verwischen.“ Ein weiterer Unterschied zum „Zwilling“ in der Dürerstraße liegt in der etwas anderen Aufteilung der insgesamt 38 Räume: So wurde die Kinderküche aus hygienischen Gründen in den Mensa-Bereich integriert und das Büro der Kindergartenleitung in den anderen Flügel gerückt. Die Funktionalität der Räume bleibt hingegen gleich: Jeder Gruppenraum enthält einen Nebenraum, außerdem gibt es einen Schlafraum, einen Raum zum Experimentieren, einen Rollenspielraumeinen Raum für Sinneserfahrung, eine Schreiblern-Werkstatt, Snoezel-Raum oder auch ein Atelier.Und eine große Piazza, die die Flure miteinander verbindet und in den angrenzenden Turnraum übergeht.
Klinker als verbindendes Element
Auch die Wandgestaltung in den Bädern unterscheidet sich: im Pappelweg hat Farbdesigner Peter Zoernack mehr auf Weiß gesetzt als in der Dürerstraße. Insgesamt ist die Farbgestaltung des Gebäudes sehr zurückhaltend und folgt damit der Idee des Architekten Frank Lloyd Wright, dessen Prinzipien der organischen Architektur Pate gestanden haben für die Bauweise des Gebäudes und Gestaltung des Außenbereichs.
Erdige Farben, wie Frank Lloyd Wright sie geliebt hätte
So dominieren ausschließlich warme, erdige und steinfarbene Töne, die lediglich durch farbige Akzente im Außenbereich – der Sonnenschutz wird durch bunte Stahlsäulen gestützt – akzentuiert werden. „Das verbindende Element in der Gestaltung ist Klinkerstein, der sich auch als Relief auf zwei Wänden im Innenbereich wiederfinden wird“, verriet Zoernack eine Überraschung. Die organische, steinige Struktur der Außenwände wird durch Wellenreliefs erzeugt – noch Ende dieser Woche soll die Fassade fertig sein.
Matschtisch und Teppichspielfeld
Im Außenbereich sind die Pflasterwege optisch den Klinkersteinen angepasst. Farbe ins Spiel bringen hier vor allem die Klettergerüste und Spielgeräte. Verantwortlich für die Planung der Freianlagen zeichnet Landschaftsarchitekt Stephan Schares, der das Gebäude in seine natürliche Umgebung eingebettet sieht. Ein großes Teppichfeld und ein Matschtisch, eine Bobbycar- und Rädchenbahn sind nur einige der vielen Stationen im Garten. Bepflanzt wird das Areal im Herbst, mit heimischen Beeren- und Blütensträuchern. “Das finde ich richtig, damit gerade das Stadtkind diese Pflanzen kennenlernt. Der zukünftige öffentliche Abenteuerspielplatz auf einem Randgrundstück dient zurzeit noch Ablagefläche für Erdaushub und Bauarbeiten der angrenzenden Besiedlung. Wegen der Vegetations-und Pflanzzeit wird es bis zum Frühjahr dauern, bis die Arbeiten im Außengelände abgeschlossen sind. „Aber wenn die Kinder das Entstehen beobachten können, ist das ja auch ein bisschen Abenteuer“, sagt Schares mit einem Augenzwinkern.
Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heike Kaster-Meurer freut sich auf den Einzug der Kinder im Juli: „Wir stellen damit die nötige Infrastruktur für junge Familien“, sagt sie mit Blick auf die Entwicklung der Bautätigkeit im Stadtgebiet. Mit der Kita im Pappelweg setze die Gewobau ein leuchtendes Beispiel im Südwesten der Stadt.
Auch die Kita-Leitung freut sich
Kindergartenleitung Mirian Welten und ihre Stellvertreterin Elisabeth Chwalinski freuen sich auf das neue Zuhause: 70 Kinder der Kindertagesstätte Mittlerer Flurweg ziehen mit ein. „Es ist sehr schön hier, groß und hell, ein großer Unterschied zu dem Gebäude jetzt“, fasst Mirian Welten ihre Eindrücke zusammen. Am 16. Juli werden die Türen öffnen und die Mädchen und Jungen ihre neuen Räume in Beschlag nehmen. Bis dahin liegt noch eine Menge Arbeit vor dem Kindergarten-Team: Der Umzug ist in vollem Gange.