Restaurant des Herzens
Franz-Xaver Bürkle und Karl-Heinz Seeger freuen sich auf die Gäste des „Restaurant des Herzens“ im Begegnungszentrum Korellengarten. Angeboten und gemeinsam zubereitet wird ein einfaches Drei-Gänge-Menü mit frischen, regionalen Zutaten zu einem kleinen Preis.
Foto: Gewobau
Gewobau, Franz-Xaver Bürkle und Stadtteilverein starten im Korellengarten 23 ein weiteres Nachbarschaftsprojekt unter der Schirmherrschaft von Dr. Heike Kaster-Meurer
Bad Kreuznach. Am Donnerstag, 25. April 2019, 18 Uhr, startet das Projekt „Restaurant des Herzens“ im Korellengarten 23. Gewobau und Stadtteilverein Bad Kreuznach Süd-Ost e.V. servieren damit ein weiteres Angebot zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Stadtteil Süd-Ost. Eingeladen sind alle Bewohner des Stadtteils, die in geselliger Runde gemeinsam ein leckeres Abendessen zubereiten und miteinander genießen wollen. „Wir wollen mit diesem Abendtisch einmal im Monat möglichst viele Menschen aus dem Stadtteil zusammenbringen, und zwar unabhängig von gesellschaftlichem Status oder Portemonnaie, um so den Zusammenhalt im Viertel zu stärken“, sagt GEWOBAU-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger, der ein Restaurant des Herzens erstmals in den Niederlanden kennenlernte und den die Idee seitdem begeistert. Die „Restos van Harte“ in den Niederlanden funktionieren dort vor allem als Nachbarschaftshilfe und verstehen sich als gemeinschaftlich organisierte Nachbarschaftsdinner, um eine bessere Gesellschaft im Quartier aufzubauen. Gleichzeitig drücken die Veranstalter durch ihre Mühe ihre Wertschätzung für die Bewohner aus und geben dadurch einen Impuls ins Quartier zurück. „Natürlich ist das Essen preiswert. Es geht aber nicht nur um ein preiswertes und leckeres Abendessen, sondern um die gemeinsam verbrachte Zeit und das gegenseitige Kennenlernen“, so Seeger.
Franz-Xaver Bürkle und Karl-Heinz Seeger an den Kochtöpfen
Das Dinner soll sich auch in Bad Kreuznach an alle Generationen und Gesellschaftsschichten wenden. „Wir wollen mit diesem regelmäßigen Abendtisch so etwas wie einen Treffpunkt der Herzen im Begegnungszentrum initiieren“, sagt Seeger. Als „Chefkoch“ konnte der ehrenamtlich vielseitig tätige Fernsehkoch Franz-Xaver Bürkle gewonnen werden, der – mit Karl-Heinz Seeger als „Beikoch“ – ein einfaches Drei-Gänge-Menü mit regionalen, frischen Zutaten zubereiten wird. Das Menü wird gegen eine Spende oder einen symbolischen Betrag zum Selbstkostenpreis angeboten. Damit die Menge der benötigten Zutaten und des Platzangebots kalkuliert werden kann, bittet die Gewobau um schriftliche oder telefonische Anmeldung.
Rezept gegen die Einsamkeit
„Teilhabe und Nachbarschaftshilfe sind für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eines Quartiers unverzichtbar“, findet auch die Schirmherrin der Veranstaltung, Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Die Idee eines „Restaurant des Herzens“, um eine engere und bessere Nachbarschaft aufzubauen, gefällt ihr daher sehr gut. „Gemeinsames Kochen ist ein bewährtes Rezept, um Vielfalt von Kulturen und Lebensstilen kennenzulernen und Menschen aus der Isolation zu holen“, so die Oberbürgermeisterin. Denn oft geht es beim Kochen und Speisen gar nicht ums Essen, sondern um die nette Gesellschaft. „Das ist ein tolles Projekt, das wir gern unterstützen“, sagt deshalb auch Claudia Eider, Vorsitzende des Stadtteilvereins Bad Kreuznach Süd-Ost e.V. Der Stadtteilverein bewegt bereits vieles im Quartier und sieht sich als Ansprechpartner der Bewohner vor Ort. „Mit dem Restaurant des Herzens setzen wir unseren Weg der Sharing-Economy im Stadtteil Süd-Ost weiter fort“, sagt Karl-Heinz Seeger, der Mitglied des erweiterten Vorstands des Stadtteilvereins ist.
Ursprung und Organisationsform
„Les Restos du Coeur“ gehen auf eine Initiative des französischen Schauspielers Coluche zurück. Coluche gründete die Restos 1985 für bedürftige Menschen, um diese mit Nahrung und warmer Kleidung im Winter zu versorgen. Mittlerweile gibt es Frankreich 115 „Restos“, in Holland haben sich 80 „Restos van Harte“ etabliert. In Deutschland gibt es ein „Restaurant und Café der Herzen“ in Leipzig und ein weiteres in Erfurt. Die Organisations- und Finanzierungsformen sind unterschiedlich: Als Verein oder Stiftung, in kirchlicher Trägerschaft oder durch private Initiative, meist finanziert über Spenden oder Crowdfunding-Kampagnen. Realisiert werden die „Restos“ in Frankreich, Holland und Deutschland vorrangig über ehrenamtliche Kräfte, je nach Nachfrage gibt es auch hauptamtliche Organisatoren oder festangestellte Köche.
„Wir würden uns natürlich über finanzielle und personelle Unterstützung sehr freuen“, sagt Seeger und lädt alle Bewohner des Quartiers Süd-Ost ein, sich in das Projekt einzubringen. Die Gewobau leistet eine Anschubfinanzierung, will das Projekt aber mittelfristig in eine selbständige Trägerschaft aus der Mitte des Stadtteils überführen.