Nikoläuse und Entenbrüste
Es war ein gelungener Jahresausklang: Im Begegnungszentrum Korellengarten 23 (über dem Kindergarten) kamen wieder etwa 40 Gäste und Teilnehmer zusammen, um gemeinsam mit Franz Bürkle und Karl-Heinz Seeger im „Restaurant des Herzens“ zu wirken. Gäste wie Dieter Kunz, Arthur Drosse, Sigrid Gebhardt und Leni Mindnich sowie Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger trugen Heiteres und Besinnliches aus Dichtung und Mundart vor und bereicherten mit ihren Darbietungen die Feier.
Das Mitmach-Restaurant für Nachbarn und Bewohner im Stadtteil Süd-Ost erfreut sich seit Beginn im April steigender Beliebtheit. Die altersdurchmischte Fangemeinde, darunter viele alleinstehende Frauen und Männer, kommt gern immer wieder zum gemeinsamen Kochen zusammen. Es werden neue Kontakte zu den Nachbarn und auch über die Quartiersgrenze hinaus geknüpft. Chefkoch Franz Bürkle freute sich bereits über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: Als Dank für die ehrenamtliche Arbeit der vergangenen Monate gab es eine Bildercollage als Andenken.
Gastgeberin im Begegnungszentrum ist die Gewobau, die gemeinsam mit Franz Bürkle eine Idee aus den Niederlanden umsetzt. Ganz ursprünglich stammt das Konzept sogar aus Frankreich, wo einst der bereits verstorbene Schauspieler Coluche die „Restos du Coeur“ für mehr Teilhabe von Bedürftigen in der Gesellschaft ins Leben rief.
Konzipiert ist das Bad Kreuznacher „Restaurant des Herzens“ jedoch nach dem niederländischen Vorbild der Resto van Hartes als „Nachbarschaftsdinner“. Es gibt stets ein dreigängiges Menü mit Vor-, Haupt- und Nachspeise. Profikoch Franz Bürkle legt großen Wert auf einheimische, regionale und vor allem frische Produkte. So werden die Gemüsesorten meist auf dem Bad Kreuznacher Wochenmarkt gekauft und das Fleisch bei Großhändlern und Metzgereien in der Nähe bestellt. Die Idee findet Anklang in der Region, so gehören die Kreuznacher Zentralwäscherei, der Spabrücker Töpfe-und Pfannenhersteller ELO-Stahlwaren sowie das Weingut Anton Finkenauer zu den Sponsoren. Die Gewobau bedanke sich mit einer kleinen Weihnachtsfeier für diese Unterstützung.
Mittlerweile hat sich auch ein fester Ablauf etabliert, wie sich zeigte: „Ihr werdet immer schneller“ lobte Bürkle die disziplinierte Arbeitsweise und das beherzte Herangehen der Gäste, die an St. Nikolaus frische Entenbrüste mit Spekulatiussauce, eine Feldsalatsuppe und Rotkohl mit Maronen frisch zubereiteten. Alle Teilnehmer kommen zu Beginn zusammen, Franz Bürkle erklärt das Menü und weist die Teams in Fragen der Hygiene und der Zubereitung der Speisen ein. Jeder hat eine Aufgabe und trägt so zum Gelingen des Essens bei.
Ein fester Kostenbeitrag für das Essen wird nicht erhoben, jedoch sammeln die Gäste zum Abschluss jeweils einen Betrag nach eigenem Ermessen ein, der als freiwilliger Beitrag in die Kalkulation einfließt und auf diese Weise die Kosten für Einkauf und Organisation etwas abmildert. Gewobau-Geschäftsführer legt Wert darauf, dass den Bewohnern im Quartier eine Teilhabe weiterhin möglich bleibt. Im Stadtteil Süd-Ost leben in rund 1300 Mieteinheiten die meisten Mieter und Mieterinnen der Gewobau. „Wir möchten mit diesem Angebot auch unsere Wertschätzung gegenüber unseren Kunden ausdrücken und freuen uns, dass gerade viele langjährige Mieter und Mieterinnen der Gewobau beim Restaurant des Herzens mitmachen“, so Seeger. „Aber auch jüngere und frisch Zugezogene, die Anschluss an die Gemeinschaft im Quartier suchen, sind hier herzlich willkommen.“