Wirksame Zutat für ein gutes Miteinander im Viertel

Das Restaurant des Herzens wird 2020 fortgeführt – im Bürgerpark könnte ein zweites Angebot dieser Art durch die Gewobau und ihre Gäste entstehen

Restaurant des Herzens wird 2020 fortgeführt

Franz Bürkle (links) und Karl-Heinz Seeger, Geschäftsführer der Gewobau Bad Kreuznach, freuen sich auf die wärmende Hühnersuppe, die als Hauptgang auf des ersten „Restaurant des Herzens 2020“ steht. Besonders großen Wert legen der Koch und der Initator auf die Frische und Qualität der Zutaten. Das Gemüse und die „Hunsrücker Weidegockel“ stammen vom Wochenmarkt in Bad Kreuznach.

Eine frischgekochte, warme Hühnersuppe ist in diesen Tagen genau das richtige. Franz Bürkle bereitet sie ganz klassisch zu, aus saisonalem Marktgemüse und „Hunsrücker Weidegockeln“, wie der Koch von der Nahe sagt. Die Hähnchen kommen von Daniels Hühnerhof in Seibersbach, das Gemüse und die Kräuter vom Wochenmarkt in Bad Kreuznach. Die Gäste im „Restaurant des Herzens“, das vergangene Woche wieder im Begegnungszentrum Korellengarten startete, kommen aus dem gesamten Stadtgebiet. 30 bis 40 Personen finden hier einen Ort, wo man alte Freunde trifft oder neue findet.

2019 wurde im Begegnungszentrum Korellengarten 23 der Prototyp eines Nachbarschaftsdinners gestartet, das nach dem niederländischen Vorbild „Resto van Harte“ gestaltet ist. Einmal im Monat kochen Nachbarn für Nachbarn, decken die Tafel festlich ein und genießen ein einfaches Drei-Gänge-Menü aus frischen, regionalen Zutaten. Jeder hilft mit, wo er kann und wie er kann. Nicht nur die Qualität der Lebensmittel überzeugt, auch das Konzept gefällt den Gästen, wie die regelmäßig hohe Teilnehmerzahl zeigt. Das „Restaurant des Herzens“ ist eine Wertschätzung der Gewobau an die Bewohner des Quartiers Süd-Ost. Hier lebt der größte Teil der Mieter der Wohnungsbaugesellschaft. Viele sind dankbar für den günstigen, bezahlbaren Wohnraum. Die Wohnungsbaugesellschaft ist an einem guten Miteinander in den Wohngegenden ihrer Mieter sehr interessiert, denn wo Angebote wie dieses sind, ist Gemeinschaft und Geselligkeit. Kein Garant, aber doch eine wirksame Zutat für ein gutes Miteinander im Viertel.

Restaurant des Herzens wird 2020 fortgeführt

Viele Köche verderben hier nicht den Brei, ganz im Gegenteil, das Restaurant des Herzens ist von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt. Franz Bürkle (Mitte) führt an den Schneidebrettern und Töpfen Regie.

Fachmännisch angeleitet werden die Teilnehmer des „Restaurant des Herzens“ von Franz Xaver Bürkle. Der Profikoch managt die Küchenteams an den Schneidebrettern und Kochtöpfen und hält Tipps und Tricks fürs gute Gelingen parat. Sein Humor, aber auch die Verbindlichkeit, mit der er an den Veranstaltungen teilnimmt, ist eine gute Grundlage für den Erfolg des Projekts wie auch die Qualität der Zutaten zählt, auf die Bürkle großen Wert legt. „Da hat die Gewobau etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt“, sagt Rosemarie Schitteck, die zum vierten Mal dabei ist und sich sehr über diese Einrichtung freut. Schitteck ist selbst eine engagierte Ehrenamtlerin in Bad Kreuznach. So auch Arthur Drosse, der das „Restaurant des Herzens“ regelmäßig mit Fotoaufnahmen Auch die Gewobau berichtet darüber regelmäßig auf ihrer Facebook-Seite und im Blog auf www.gewobau.net.

Restaurant des Herzens wird 2020 fortgeführt

Gewobau-Mitarbeiterin Isabell Damian und Franz Bürkle in der kleinen Küche des Begegnungszentrums.

Restaurant des Herzens wird 2020 fortgeführt

Arthur Drosse (rechts im Foto) fotografiert regelmaessig die Aktionen im „Restaurant des Herzens“ und dokumentiert das Geschehen in kleinen Videos, die er in Facebook einstellt.

Mit dabei ist auch Karl-Heinz Seeger. Der Geschäftsführer der Gewobau ist Initiator des Projekts, von einer Reise nach Holland brachte er die Idee an die Nahe. „Wir wollen den Bewohnern im Viertel damit auch unsere Wertschätzung entgegenbringen“, sagt er zu dem Projekt, das vor allem von internen und externen Mitarbeitern der Gewobau organisiert wird. Als eine der größten Immobiliengesellschaften in Bad Kreuznach sieht Seeger die Gewobau auch in der sozialen Verantwortung, nicht nur in der wirtschaftlichen.

Immer wieder werden die Gäste im „Restaurant des Herzens“ überrascht. So hat die Gewobau zur „Saisoneröffnung“ erstmals Schürzen mit dem markanten Logo des Restaurants – eine Kochmütze mit Herz – besticken lassen. Die Schürzen werden vor allem an diejenigen Helferinnen und Helfer verteilt, die regelmäßig da sind und bis zum Schluss bleiben. Denn es geht ja nicht nur ums Kochen und Speisen, sondern auch ums Aufräumen und Abspülen. Jeder Arbeitsschritt ist ein Gemeinschaftswerk. Das Überraschungsmoment liegt aber auch auf Seiten der Teilnehmer. Arthur Drosse und Sigrid Gebhard zum Beispiel lieben es, spontan kleine Geschichten in Mundart vorzulesen, Leni Mindnich trägt Gedichte vor, die die über 90jährige ohne Vorlage aus dem Gedächtnis zaubert. Neben einer festen Kochgemeinschaft, die sich in den letzten Monaten zusammengefunden hat, schnuppern auch immer wieder neue Gäste in das Angebot hinein. „Hier ist es doch schön, man ist in Gesellschaft, was soll ich denn allein zu Hause?“ sagen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

„Uns ist es auch wichtig, dass das Restaurant des Herzens ein offenes Angebot bleibt“, sagt Seeger, der sich über den guten Zulauf und die positive Resonanz auf das Herzensprojekt freut. Vielleicht kann in diesem Jahr ein weiteres „Restaurant des Herzens“ im Bürgerpark zwischen Alzeyer und Dürer Straße entstehen. Hier will die Gewobau einen Bürgerpavillon errichten, der mit einer Küche ausgestattet wird und sich ebenfalls zu einem Treffpunkt im Quartier entwickeln könnte. „Wir stellen die Räume, Sie füllen Sie mit Ideen“, ermuntert Seeger zu neuen Initiativen.