Sommerfachreise der rheinland-pfälzischen Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen 2015
– Inklusionsprojekt GEWOBAU, Schubertstraße 23-25, 55543 Bad Kreuznach –
Bad Kreuznach, 16. Juli 2015. Im Rahmen der zweiten Sommerfachreise von Frau Ministerin Doris Ahnen ist auch das Inklusionsprojekt der GEWOBAU in der Schubertstraße 23-25 eines der Referenzprojekte, das das Finanz- und Bauministerium zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz auf der Agenda hatte.
Die zweitägige Route führt an sieben Orte in der Region, um Fragen der sozialen Wohnraumförderung, der Quartiersentwicklung und der Förderung von baukultureller Qualität zu erörtern. Ziel ist es, die Auswirkungen des demografischen Wandels in den verschiedenen Regionen des Landes Rheinland-Pfalz auf die Wohnraumversorgung der kommenden anderthalb Jahre zu beobachten.
Die Tour begann in Bad Kreuznach als einer sogenannten ausgeglichenen Stadt, die eine gute Entwicklung aufweist, und startete mit dem Wohn-Integrationsprojekt der GEWOBAU. Zahlreiche geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.
Der Geschäftsführer der GEWOBAU Karl-Heinz Seeger begrüßte auch im Namen von Frank Müller als Pflegedirektor der Rheinhessen-Fachklinik die Gäste aus der Politik, so den rheinland-pfälzischen Finanzstaatssekretär Prof. Dr. Salvator Barbaro, der in Vertretung für Ministerin Doris Ahnen die Reise begleitete. Ebenso hieß er Julia Klöckner, Landes-u. Fraktionsvorsitzende Rheinland-Pfalz und Carsten Pörksen, MdL und Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion und die Oberbürgermeisterin und GEWOBAU-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heike Kaster-Meurer sowie die Teilnehmer der Reise vom Verband der Wohnungswirtschaft Südwest und Rheinland-Westfahlen und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz herzlich willkommen.
Gelebter Inklusionsgedanke in einem prädestinierten Stadtteil
Das Thema Inklusion ist gerade in unserer vielfältigen Stadt von großer Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Rheinhessen-Fachklinik Alzey wird in der Schubertstraße 23-25 zur Zeit ein Objekt mit 24 barrierefreien Wohneinheiten errichtet. Hier werden Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, nach ihrem stationären Klinikaufenthalt teilstationär in eigenen, betreuten Wohnungen leben, um so schrittweise in den „normalen Alltag“ zurückzufinden. Wesentlich dabei ist auch, dass die Betroffenen wieder in der Nähe Ihrer Familien und Freunden wohnen, bis sie ganz nach Hause zurückkehren können. – Nicht mehr abgesondert und in einer Kunstwelt, sondern „in den normalen Alltag“ integriert, das ist das Ziel, das die Rheinhessen-Fachklinik mit dem nun entstehenden Haus erreichen möchte. – Mittendrin zu leben statt nur dabei. Der sehr gut entwickelte Stadtteil Süd-Ost mit entsprechender Infrastruktur ist der ideale Standort, um solch ein Projekt anzusiedeln.
Entstehung und Verlauf
Es ist das erste Projekt dieser Art im Landkreis und der Stadt Bad Kreuznach. Solch eine Möglichkeit des betreuten Wohnens von psychisch erkrankten Menschen fehlte bislang vor Ort. Stadt, Land, Kreis haben das von langer Hand geplante Wohn-Integrations-Projekt zusammen mit der GEWOBAU und der Rheinhessen-Fachklink ermöglicht. Erste Überlegungen dazu gab es schon in 2007. Spatenstich war zu Beginn 2015, die voraussichtliche Einweihung wird im Juli 2016 stattfinden. Die Baukosten werden insgesamt ca. 3,3 Mio Euro betragen,
Abbau von Barrieren – im Gebäude – in den Köpfen
„Wir werden bunter, grauer und weniger“ – so lautete schon in 2010 der Slogan des Verbandes in 2010, der den Wandel innerhalb unserer Gesellschaft beschreibt. Wir werden vielfältiger in jeder Hinsicht, so auch in Bad Kreuznach, und dieser Tatsache wird auch das Wohn-Integrations-Projekt gerecht.
Auch innerhalb des Gebäudes steht der Inklusionsgedanke an erster Stelle.
Selbstverständlich sind alle Wohnungen barrierefrei. Alle notwendigen Anforderungen dazu wurden berücksichtigt. So z.B. ausreichende Bewegungsflächen, bodentiefe Fenster, bodengleiche Duschen sowie die besondere Breite von Treppenlauf, Geländer und Stellplätzen. Automatische Türöffner, Kontraste und akustische Signale im Aufzug gehören ebenfalls zur Ausstattung.
Zusätzlich zu den 24 Wohneinheiten, die die Rheinhessen-Fachklinik als Ankermieter betreiben wird, werden im oberen Geschoss zwei zusätzliche barrierefreie Wohneinheiten von der GEWOBAU vermietet. Auch hier: gelebte Inklusion.
Warum die GEWOBAU mit der Errichtung eines solchen Projektes betraut wurde
Die GEWOBAU als städtische Wohnungsgesellschaft sieht sich in der sozialen Pflicht, Verantwortung für Menschen, die im Bereich des Wohnens Unterstützung benötigen, zu übernehmen. Ein Projekt wie das der Rheinhessen-Fachklinik als starker Partner gehört da unbedingt auch mit dazu. Das Engagement im Bereich der Wohnwertschaffung nicht nur innerhalb des Gebäudes sondern auch außerhalb im Quartier ist dabei ein Anliegen der Gesellschaft.
Relevanz und Notwendigkeit
Die Beachtung, die dieses Projekt nun auch durch die Sommerfachreise des Bau- und Finanzministeriums und somit von politischer Seite erfahren hat, unterstreicht die Relevanz und Notwendigkeit solcher Projekte. „Die Entscheidung, das Inklusionsprojektes von langer Hand zu planen und auch umzusetzen und den langen Atem nicht verloren zu haben wird uns damit nur bestätigt“, so Karl-Heinz Seeger.