Vortragsabend im PuK fand großes Interesse lokaler Bündnispartner für bezahlbaren Wohnraum

PuK Event 9. Mai 20179. Mai 2017 Das „Bauen und fördern“ in Bad Kreuznach vernetzen

Vortragsabend im PuK fand großes Interesse lokaler Bündnispartner für bezahlbaren Wohnraum

Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen in Rheinland-Pfalz hat  sich zum Ziel gesetzt, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und bestehenden bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. Stadt Bad Kreuznach und Gewobau stellen sich ihrer Verantwortung im Stadtgebiet und bündelten das Know-how lokaler Akteure in einer Vortragsreihe, die vor allem private Investoren, aber auch junge Familien und Bauwillige über Förderprogramme, zinsverbilligte Darlehen und die Anpassung an Mietstufen sowie kreative Beispiele aus der Praxis informierten. Unter dem Motto „Bauen und fördern“ wurde das PuK zur Bühne der aktuellen Förderkulisse  des sozialen Wohnungsbaus.  Die Veranstaltung fand unter anderem große Beachtung bei Dr. Ulrich Link, Vorstandsmitglied der ISB Rheinland-Pfalz.

„Wir unterstützen private Investoren gern und liefern in dieser Veranstaltung wichtige Informationen darüber, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie man diese beantragt und wer die regionalen Ansprechpartner sind. Gerade in der Altstadt ist es der Stadt wichtig, Wohnraum im Sinne einer positiven Innenstadtentwicklung zu fördern und Mieten trotzdem bezahlbar zu halten. Wir realisieren zum Beispiel das Projekt in der Gerbergasse gemeinsam mit der Gewobau Bad Kreuznach. Aber auch private Bauherren sind eingeladen, sich zu engagieren. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, das Interesse privater Investoren zu gewinnen um gemeinsam ein lebenswertes und bezahlbares Wohnumfeld für alle Bürger in Bad Kreuznach zu schaffen.“ Mit diesen Worten begrüßte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster Meurer neben zahlreichen geladenen Gästen die externen Vortragenden Alexandra Wüst (ISB Rheinland-Pfalz) und Andreas Peters (Sparkasse Rhein-Nahe). Aus der Stadtverwaltung berichtete Benedikt Blanz, welche Fördertöpfe der Bauwirtschaft derzeit zur Verfügung stehen und welche Bedingungen an eine solche Förderung aus Landes- und Bundesmitteln geknüpft sind.

Karl-Heinz Seeger, Geschäftsführer der Gewobau, ergänzte den Vortragsabend um Beispiele aus der Praxis, wie etwa den Ausbau von Dachgeschosswohnungen im Korellengarten, wo 2016 und Anfang 2017 mit Fördermitteln der ISB schnellstmöglich neuer Wohnraum für geflüchtete Menschen geschaffen wurde.  Mit der Arrondierung einer bestehenden Bebauung in der Gerbergasse setze die Gewobau durch Modulbauweises innerhalb der historischen Altstadt wichtige städtebauliche Akzente und sorge für ein qualitativ gutes Angebot in dicht besiedeltem Raum. Lösungen für Müllaufbewahrung, Parkplätze oder Grünflächen müssten bei Investitionen ebenso berücksichtigt werden wie die räumliche Ausstattung der Wohnungen. „Ich wiederhole meine Forderung aus dem vergangenen Jahr“, so Seeger; „Wir müssen anders bauen und auch das Wohnumfeld stärker mit einbeziehen“

„Als regional verwurzeltes Kreditinstitut ist es unser Bestreben, die wirtschaftliche Entwicklung der Region  zu fördern und zu unterstützen. Deshalb engagieren wir uns auch in zahlreichen Projekten zur Erschließung von neuen Wohn-und Gewerbegebieten in unserem Geschäftsgebiet“, erläuterte Andreas Peters, stellvertretender Vorsitzender der Sparkasse Rhein-Nahe und nannte als Beispiel die Beteiligung des Kreditinstituts an der Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft ( BKEG), die militärisch genutzte Flächen im Stadtgebiet im Rahmen der Konversion erfolgreich zu Gewerbe- und Wohnflächen umwandelte.  Aber auch die Sanierung historischer, alter Ortskerne und Stadtteile sei für die Steigerung der Attraktivität der einzelnen Städte und Gemeinden sowie der gesamten Region von sehr großer Bedeutung. „Deshalb unterstützt die  Sparkasse Rhein-Nahe auch die jetzt von der Stadt Bad Kreuznach ergriffene Initiative zur Entwicklung der alten historischen Neustadt“, betonte Peters und kündigte die Zusammenarbeit mit weiteren starken Partnern im Stadtentwicklungsprozess an.

„Für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen ist es schwieriger geworden, bezahlbaren Wohnraum zu finden, auch weil die Zahl der Wohnungen mit Miet- und Belegungsbindungen gesunken ist“, erklärte Alexandra Wüst, Kundenbetreuerin Wohnraum von der ISB. „Investitionen im sozialen Mietwohnungsbau in der Stadt Bad Kreuznach fördert die ISB deshalb mit Tilgungszuschüssen von bis zu 25 Prozent des Grunddarlehens. Die Förderung richtet sich an Unternehmen und private Investoren, die Mietwohnungen errichten und bereit sind, insbesondere an Haushalte mit niedrigem Einkommen zu vermieten.“

Den Investoren, Eigentümern und Bauwilligen stehen außerdem die speziellen Töpfe der Städtebauförderung aus den Programmen „Aktive Stadt“, „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ zur Verfügung, berichtete Abteilungsleiter Benedikt Blanz. In der Regel seien Zuschüsse bis zu 50.000 Euro zu erwarten.  „Über die „Stadtsanierung“ gibt es „bei der richtigen Herangehensweise auch noch Geld vom Finanzamt zurück“, ergänzte Blanz. Er empfiehlt Antragstellern jedoch dringend, alles vorher rechtzeitig mit der Abteilung Bauverwaltung des Stadtbauamtes abzuklären und ein persönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren (siehe Info).
Das Thema „Bauen und fördern“ brachte die Gäste auch nach der Veranstaltung miteinander ins Gespräch. Im Ausstellungsraum des Puppentheaters wurden Kontakte geknüpft und Netzwerke für ein lokales Bündnis der Wohnungswirtschaft für bezahlbaren Wohnraum gestärkt.  „Wir werden den Austausch weiterhin ermöglichen“, zog Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer ein positives Fazit. Bezahlbarer Wohnraum bleibe ein wichtiges Thema auf der städtischen und politischen Agenda.