FUTUREhaus baut Produktionsstätte für den Bau des Solar-Quartiers
An der Otto-Meffert-Straße entsteht ein Ensemble für klimapositives Bauen
Bad Kreuznach. Diese gute Nachricht kommt zur rechten Zeit: Die Haus 4.0/FUTUREhaus GmbH wird in Bad Kreuznach eine Produktionsstätte für die Fertigung klimapositiver Einfamilienhäuser errichten. Am Spatenstich nahmen Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Thomas Sapper, Geschäftsführer von FUTUREhaus, Horst Weyand von der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück und der ausführende Bauunternehmer Joachim Gerharz (Gerharz Bau) sowie Karl-Heinz Seeger von der Gewobau Bad Kreuznach teil.
„Wir haben uns zur Philosophie gemacht, der Branche vorauszueilen und klimapositiv zu fertigen“ erläuterte Thomas Sapper die Pläne. Haus 4.0/FUTUREhaus investiert auf einer ehemaligen Brache entlang der Otto-Meffert-Straße fünf Millionen Euro. In Nachbarschaft des Leonardo-Hotels entstehen eine Produktionshalle, eine Halle für Modulfertigung, ein Firmengebäude sowie ein Musterhaus. Dabei legt das Unternehmen Wert auf ein ästhetisch anspruchsvolles, harmonisches Ensemble. Jährlich sollen hier die passenden Module für 150 klimapositive Häuser entstehen. Sämtliche Dächer sind komplett mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Allein auf der Produktionshalle werden 100 Kilowattpeak PV-Leistung installiert.
Die große Menge selbstproduzierter sauberer, sprich: schadstofffreier Energie macht aus der moralischen Selbstverpflichtung Alltag. Gedacht als eine Best-of-Produktionsstätte mit energieschonenden Anlagen – „die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird“, sagt dazu Thomas Sapper – wird diese gute Ökobilanz an die künftigen Bauherren weitergereicht: „Ihre Häuser starten mit einem respektablen CO2-Bonus ins Leben.“ Erster Beweis dafür ist das Solar-Quartier „In den Weingärten“.
Nur zwei Kilometer vom neuen Firmenquartier entfernt, errichtet Haus 4.0/FUTUREhaus im Südosten der Stadt 28 Wohneinheiten in Doppel- und in drei Zweifamilienhäusern. „Bad Kreuznach braucht und bekommt modernen Wohnraum in guter Lage“, betont Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Das eigentlich Bemerkenswerte an dem Projekt sei die klimapositive Nutzung dieser Häuser. „Was etwas spröde klingt, schlägt den Bogen vom engagierten Neubau zum Klimaschutz.“
Wie erfolgt die Umsetzung?
FUTUREhaus nutzt seine patentierte Massivbauweise, um den Ausstoß an CO2 möglichst gering zu halten. Zum Einsatz kommen vorgefertigte Holzspanwände mit Betonkern, die durch ein innovatives energetisches Konzept ergänzt werden.
Die installierten PV-Module auf optimal ausgerichteten Pultdächern dieser Häuser produzieren mit jeweils 13,2 Kilowattpeak erheblich mehr Energie, als ihre Bewohner in der Jahresbilanz benötigen.
Energieverbräuche und Solarstromüberschüsse werden intelligent und kostenoptimiert gemanagt: Vorrang hat der Eigenverbrauch, dann kommt die Versorgung der Nachbarn im Quartier, gefolgt von der Einspeisung in den gemeinsamen 210-kWh-Quartierspeicher. Der Verkauf ins Netz ist die letzte Option – „zu den aktuellen Bedingungen ist sie wirtschaftlich leider unattraktiv“, fasst Sapper zusammen.
Alle Gebäude im Quartier sind zudem über ein gemeinsames Wärme-Nahverbundnetz verknüpft. Dessen niedrige Vorlauftemperaturen ermöglichen eine hocheffiziente, preiswerte Heizungs- und Warmwasserversorgung durch relativ kleine Wärmepumpen in den Gebäuden.
Sapper will die CO2-Bilanzierung nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch umsetzen: Jedes Gebäude wird vorab nach den strengen Maßstäben der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bewertet. Zweite Stufe ist das CO2-Monitoring über ein ganzes Nutzungsjahr. „Dies ist der Lackmustest, der zeigt, dass die eingebaute Technik hält, was sie verspricht.“ Auch diese CO2-Vollbilanzierung von Gebäuden ist neu.
Den künftigen Eigentümern garantiert das Bauunternehmen, dass alle Gebäude des Solar-Quartiers in längstens 60 Jahren Nutzungsdauer mehr CO2-Emissionen einsparen, als für ihre Errichtung nötig war. Eine Bilanz, die auch die städtische Gewobau für eine lohnenswerte Investition hält: Zwei der Häuser sollen an Kunden der Gewobau vermietet werden. „Wir freuen uns, an diesem Zukunftsprojekt in Bad Kreuznach wesentlich beteiligt zu sein“, sagte GEWOBAU-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. Die Gewobau erschließt zurzeit den Standort für das Solar-Quartier und stellt die Grundstücke zur Verfügung.
Text: Haus4.0/FUTUREhaus
Fotos: Haus4.0/FUTUREhaus; Gewobau Bad Kreuznach