Geschäftsjahr 2021

Es war ein herausforderndes Jahr – und dennoch ein erfolgreiches Geschäftsjahr für die GEWOBAU GmbH Bad Kreuznach.

Während die Pandemie noch immer die Wirtschaft ausbremste und obwohl unaufhaltsame Baukostensteigerungen, Lieferengpässe und mangelnde Personalkapazitäten jedes Bau- und Sanierungsvorhaben erschwerten, wirtschaftete die GEWOBAU besonnen und effizient. Allen Herausforderungen zum Trotz erzielte die Wohnungsbaugesellschaft auch in 2021 mit knapp 1.626.000 Euro einen Jahresüberschuss oberhalb der Millionengrenze.

Mit diesem Überschuss abzüglich der vorgenommenen Gewinnausschüttung von 170.000 Euro erhöhte sich der Eigenkapitalanteil der GEWOBAU um 1.456.000 Euro, womit sich die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr leicht steigerte (37,7 Prozent vs. 37,3 Prozent). Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern befand sich mit 5,85 Prozent auf einem soliden und branchenüberdurchschnittlichen Niveau wie der Betriebsvergleich des VdW (Verband der Wohnungswirtschaft) zeigt.

Energieverbrauch im Blick: Fokus auf Bestandsmodernisierungen

Vorausschauendes Handeln. Lange bevor die russischen Truppenbewegungen an den ukrainischen Grenzen im Frühjahr 2021 den Krieg andeuteten, der im Folgejahr die Energiekrise auslösen sollte, setzte die GEWOBAU – wie auch in den Vorjahren schon – in ihren Bestandsimmobilien umfangreiche Modernisierungs- und Sanierungstätigkeiten zum Zweck der Energieeinsparung um. Bis lang sind 450 Wohneinheiten vom Bestand energetisch saniert.

In die energetische Sanierung des Bestandes investierte die Wohnungsbaugesellschaft rund 1.702.000 Euro, für Komplett- und Teilmodernisierungen wendete sie 931.000 Euro auf und auf die klassische Instandsetzung entfielen 2.345.000 Euro. Unter den sanierten bzw. modernisierten Objekten befanden sich mit dem Stadtmauerteil im Schlosspark, dem barocken Fachwerkhaus in der Mannheimer Straße 27 und dem ehemaligen Gemeindehaus der Liebenzeller Gemeinde in der Viktoriastraße 20 einige Schmuckstücke der Innenstadt, die vor dem Ankauf durch die GEWOBAU sehr vernachlässigt worden sind. Während in diesen Häusern noch weitere Arbeiten durchgeführt werden, konnte die energetische Sanierung des Planiger Rathauses im Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.

Neubauten für das Wohnen der Zukunft

Um dem Mangel an zukunftsorientiertem und bezahlbarem Wohnraum beizukommen, realisierte die GEWOBAU energieeffiziente und sogar energieautarke Neubauten – wie beispielsweise das Leuchtturmprojekt „Solar Quartier“. Jahr 2021 wurden die vormals im Umlaufvermögen befindlichen Grundstücke in „In den Weingärten“ in Anlagevermögen umgegliedert, um drei Zweifamilienhäuser darauf zu errichten. Die Baukosten dafür betrugen 2.115.000 Euro. Die ersten Mieterinnen und Mieter sind bereits in die Doppelhaushälften eingezogen und profitieren in diesem Winter ganz besonders von der Sole-Wärmepumpe, welche über das Fotovoltaik-Dach mit Solarenergie betrieben wird.

Ein weiteres innovatives Projekt, das im Vorjahr verstärkt vorangetrieben wurde, ist das sogenannte KUB. Klimapositivität und Barrierefreiheit sind die namensgebenden Ziele des Mehrfamilienhauses, welches in 2021 Baukosten von 322.000 Euro verursachte. Auch hier werden ein modernes Heizsystem und eine Reihe von Fotovoltaikmodulen klimafreundliches und energieeffizientes Wohnen ermöglichen. Der inklusive Wohnkomplex befindet sich derzeit in den letzten Zügen der Fertigstellung und soll für Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen schon bald zum bezahlbaren Zuhause werden.

Da Bezahlbarkeit einer der Grundsätze der GEWOBAU ist, lag auch im letzten Jahr die durchschnittliche monatliche Sollmiete mit 5,05 Euro pro Quadratmeter unter der ortsüblichen Vergleichsmiete in Bad Kreuznach von 6,72 Euro.

Ausblick 2023: Tatendrang trotz und wegen Krise

GEWOBAU-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger rechnet damit, dass die schwierige Lage auch über das Jahr 2023 hinaus anhält. Der Baupreisindex verzeichnet den höchsten Anstieg seit 1970 und auch die Material- und Personalknappheit in der Bauindustrie werden die Wohnwirtschaft weiter hemmen. Die Energiepreisspirale und die Inflation tun ihr Übriges. Damit steigt auch das Risiko von mieterinnen- und mieterseitigen Zahlungsverzügen und Forderungsausfällen. „Es ist eine komplexe Situation. Man darf sich davon aber nicht lähmen lassen“, betont Seeger. Stattdessen müsse man das Thema energieeffizientes und bezahlbares Wohnen noch viel stärker vorantreiben. Dazu will die GEWOBAU weiter in die energetische Bestandssanierung und in den Neubau von Wohnraum investieren, in dem erneuerbare Energiequellen die Betriebskosten stabilisieren. „Nur mit einer zuverlässigen Förderlandschaft können wir diese Pläne umsetzen und Entspannung in die kritische Wohnraumsituation bringen“, appelliert Seeger an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger.